Analytische Geometrie des Raumes

Gerade im Raum


a) Gegeben sei P mit drei Koordinaten, auf der Gerade.

Ortsvektor .

Geradengleichungmitgleich dem Vektor, der die Richtung der Geraden festlegt.

beliebig



b) Gegeben sindundauf der Gerade:



Ebene im Raum


a) eindeutig bestimmt durch einen Punktund zwei linear unabhängige Vektoren, die in der Ebene liegen ( keine kollinearen Vektoren !!! ) mitbeliebig.



b) PARAMETERGLEICHUNG:


Die Ebene wird eindeutig durch 3 kolineare Punkte P1,P2,P3 definiert.


Die Parametergleichung besteht aus einem Festpunkt, und zwei Richtungsvektoren,welche die Ebene aufspannen. Der Festpunkt ist der Ortsvektor von P1 . Die Richtungsvektoren erhält man, indem man die Differenz zwischen den anderen Ortsvektoren bildet: z.B.




Die folgenden drei Punkte spannen eine Ebene E auf, deren Parametergleichung aufgestellt werden soll.







Man kann diese Gleichung auch als KOORDINATENGLEICHUNG schreiben:



Nun kann man die Gleichungen so zusammenfassen, dass die Parameter s und t entfallen.



So erhält man die kartesische Form der Ebenengleichung (auch allgemeine Form genannt).


c) KARTESISCHE GLEICHUNG:


Für obiges Beispiel lautet sie:


Aus dieser Gleichung kann man mühelos den Normalenvektor ablesen:


also für obiges Beispiel:


Man erhält den Normalenvektor ebenfalls durch das Kreuz- bzw. Vektorprodukt der beiden Richtungsvektoren und . (siehe e)


d) IMPLIZITE GLEICHUNG:


Mit dieser Form lässt sich leicht herausstellen, ob sich ein Punkt Px auf der Ebene befindet. Man setzt die

Koordinaten des Punktes für x,y und z ein.


Ergebnisinterpretation:


der Punkt Px befindet sich auf der betrachteten Ebene


der Punkt Px befindet sich nicht auf der Ebene, das Vorzeichen gibt an, dass er auf der „negativen“ Seite der Ebene liegt.


der Punkt Px befindet sich nicht auf der Ebene, das Vorzeichen gibt an, dass er auf der „positiven“ Seite der Ebene liegt.


Anmerkung: positiv und negativ bezeichnen hier nur die beiden Seiten, da jede Ebene den Raum in zwei Hälften teilt. Ob das Ergebnis positiv oder negativ ist, hängt letztendlich von der Orientierung des Normalenvektors ab.


Beispiel:




e) HESSE'SCHE NORMALFORM:


Herleitung ausgehend von der Parametergleichung:


Subtraktion von


skalare Verknüpfung mit dem Normalenvektor







Man normiert den Normalenvektor zum Einheitsnormalenvektor, indem man ihn durch seinen Betrag dividiert.


Der Einheitsnormalenvektor hat den Betrag 1.



HESSE'SCHE NORMALFORM:


Ausmultipliziert erhält man: allgemeiner Teil, da

reeller Teil


f) ACHSENABSCHNITTSFORM:


Diese Gleichung zeigt die Schnittpunkte mit den Koordinatenachsen.


Die kartesische Form lässt sich einfach in die Achsenabschnittsform umwandeln: man dividiert durch D. Unter Verwendung der Doppelbruchregeln erhält man dann unter dem Bruchstrich die Koordinaten.


Bedingung:



oder


Man kann es auch anders rechnen:


x-Achse:

y-Achse:

z-Achse:

Beispiel zur Bildung der Achsenabschnittsform:


kartesische Gleichung:


Dividieren durch


Achsenabschnittsform:


Kehrwert nehmen:


Die Achsen werden also an folgenden Stellen durchbrochen:


x-Achse: [-2.333/0/0]

y-Achse: [0/-6.999/0]

z-Achse: [0/0/3.4998]




Abstand der Ebene vom Ursprung:







d ist der Abstand vom Ursprung

(entfällt somit)

ist der Winkel zwischenund


Anmerkung: die Hessesche Normalform ist bis auf das Vorzeichen von d eindeutig, auch hier kommt es auf die Orientierung des Einheitsnormalen- vektors an.




Die Herleitung der Hesseschen Normalform und die Berechnung des Abstandes der Ebene E vom Ursprung soll nachfolgend am Beispiel verdeutlicht werden:


Parametergleichung


Bilden des Normalenvektors: Kreuzprodukt der Richtungsvektoren



Normieren zum Normalenvektor:



Abstand der Ebene E vom Ursprung:




UMWANDLUNG DER HESSESCHEN NORMALFORM IN DIE KARTESISCHE FORM:




Zusatz:

Man kann auch mit dem Normalenvektor anstatt des Einheitsnormalenvektors rechnen, dann ergibt sich folgende Form:



Dies ist eine andere Gleichung der hesseschen Normalform.



Beispiel zur Umwandlung in die kartesische Form: